Autor: Hartmut Geißler
Pläne im Stadtarchiv Ingelheim, Grund-, Brand- und Steuerbücher Nr. 343
Zum napoleonischen Katasterwesen, das aus viel mehr Maßnahmen bestand als der Erstellung von Grundstückskarten, lese man Letzner, Der französische Kadaster, BIG 49, S. 104 ff.
Die folgende Übersichtskarte von Nieder-Inglheim ist Teil einer Parzellenatlassammlung von 1812, die sich aus dem heutigen Ingelheim erhalten hat. Aus Ober-Ingelheim sind von einem entsprechenden Kartenwerk nur die Flurkarten um den Ort herum erhalten, die Karten des Ortes selbst sind leider verschollen. Christian Rauch hat sie aber wahrscheinlich noch für sein Buch von 1934 benutzt und daraus seinen Ortsplan um 1800 bearbeitet.
Die folgende Karte ist geostet (siehe Windrose oben links)!
Der Rhein fließt links, jenseits des Rheines (ganz links) beginnt das Gebiet der "Principauté du Gran Duc de Nassau-Usingen" (Großherzogtum Nassau-Usingen), links unten ist die Gemarkung der "Commune de Freyweinheim" ausgespart. Unten (im Westen) stößt Nieder-Ingelheim an die "Commune de Gaulsheim", rechts (südlich) an die Gemarkungen der "Commune de Algesheim" sowie der "Commune d'Oberingelheim"; oben (im Osten) grenzen die beiden Gemeinden von Heidesheim ("Commune de Heidesheim") und Wackernheim ("Commune de Wackenheim") an Nieder-Ingelheimer Gebiet.
Die Mainzer bzw. Binger Straße, die "Route Charlemagne", durchzieht die gesamte Gemarkung von oben nach unten als gerader Doppelstrich, wobei sie in ihrer neuen Trassenführung nicht mehr auf die alten Territorialgrenzen Rücksicht nehmen muss und deshalb auch ein Stück (Gau-) Algesheimer Gemarkung durchschneidet. Sporkenheim liegt gegenüber.
Das Saalgebiet ist rot markiert.
Die Buchstaben und die farbigen Teilungsstriche markieren die Abgrenzungen der verschiedenen Detailkarten (Section A - E, und diese wiederum eingeteilt in mehrere "Divisions").
Zum zusammengesetzten Plan des Ortes Nieder-Ingelheim
Gs, erstmals: 08.10.06; Stand: 03.12.20