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Gerhard von Schrieck


Autor: Hartmut Geißler
nach Margarete Köhler, Zeitreise

Fotos: Rolf Stähler

An der Südwand der Remigiuskirche hängt das Epitaph von Gerhard von Schrieck, der ebenso wie von Cloß zum Offiziersstab der Oberrheinischen Kreis-Eskadron gehörte. Dort wurde er 1730 Rittmeister und 1733 Obrist- Wachtmeister. Sein Vorgesetzter in dieser Funktion war sein Cousin und Freund Anton Otto von Cloß, der ihn 1737 zu seinem Testamentsvollstrecker machte.

Ihm vererbte von Cloß das Haus "Zum Ochsen" an der Mainzer Straße, ein Grundstück, auf dem heute die Pestalozzi-Schule steht.

Von Schrieck musste an einigen Pfälzer Kriegen teilnehmen, dem Österreichischen Erbfolgekrieg (1742- 1745) und dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763). - Er war verheiratet.

Aus der Inschrift (s. u.) geht hervor, dass er am 19. August 1757, also zwei Jahrzehnte nach von Cloß, verstorben ist.

Wenn er wie dieser in der Remigiuskirche bestattet wurde, dann muss man davon ausgehen, dass ihm damit gleichfalls das "Stifter- Privileg" gewährt wurde. Wahrscheinlich hatte er sich, wie Frau Köhler betont (S. 15), als "sorgsamer Verwalter des Cloß'schen Fonds erwiesen und getreulich für die bestimmungsgemäße Verwendung der Stiftungsgelder Sorge getragen".

 

HEROISCHER ENDES = ABSCHIED
VON
DER WELT AUF WAS WEIS IENER IN GOTTES VORSEHUNG GERECHT
GEFASSET, SO EBEN IST ER IN HERTZEN ABGEFAST
VON
GERHARD VON SCHRIECK IHRO DURCHLEUCHT CURFURSTEN
ZU PFALTZ OBERSTEN

I

HÖR MENSCH DER DOT IST ALER ORT
HAT BEY SICH TAUSEND WAFEN
WISE DAS JEDEN DA UND DORT
ER PLÖTZLICH KAN HINRAFEN
KEIN MENSCH IST IHM ZU GROS ZU GUT
DAS WERD ICH JETZT ERFAHREN
AUCH MICH ER HINWEGNEHMEN THUT
NACH EIN UND SIEBENTZIG JAHREN

II

WAN GOTT W(I)L NIM ICH ABSCHIED
DEM KRIEG DER WELT ABSTERBE
IM HIMEL EWIG IST DER FRIED
DEN ICH ALDA ERWERBE
BEGIEB MICH NUN ZU GUTER RUH
JESU IN DEINEM NAHMEN
HILF ALEN MENSCHEN AUCH HIERZU
SO SAG ICH DARZU AMEN

PIE IN DOMINO OBIIT 19 = AUGUSTI 1757=
(er starb fromm im Herrn 19. August 1757)

 

 

Gs, erstmals 01.11.06; Stand: 02.12.20