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Zeittafel zur Ingelheimer Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart

 

Die folgenden Daten einer „Zeittafel zur Ingelheimer Geschichte“ wurden erstmalig 1985 von Karl-Heinz Henn in den Beiträgen zur Ingelheimer Geschichte (BIG), Band 35, zusammengestellt. Bei der Übernahme in ingelheimergschichte.de wurden sie mehrfach überarbeitet und aktualisiert. Sie sollen für die Zeit nach 1945 eine Hilfe zur chronologischen Einordnung sein. Fehler und gravierende Lücken bitte melden!

Autor: Hartmut Geißler (siehe auch Geißler, Ingelheim 2018)

nach den Bürgermeisterberichten in: BIG 38 („Fünfzig Jahre Stadt Ingelheim am Rhein“, 1991)
und mit selbst gesammelten Daten

 

1945 ­

- 18. März: Volkssturmkommandant Hermann Berndes wird vor dem Nieder-Ingelheimer Rathaus erhängt; am 21. Mai 1945 wird die Adolf-Hitler-Straße in Ober-Ingelheim in Hermann-Berndes-Straße umbenannt

- 20. März: US-amerikanische Truppen besetzen die Stadt nahezu kampflos - Krieg und Naziherrschaft sind für Ingelheim beendet; die junge Stadt hat den Krieg fast unzerstört überstanden

- US-Militärverwaltung setzt die ersten neuen Bürgermeister ein: Georg Schick (SPD, ab 15. April) und Dr. Georg Rückert (SPD, 21. Juni 1945 bis 5. März 1949)

- 10. Juli: Französische Besatzungstruppen übernehmen Ingelheim und üben eine strenge Kontrolle aus; die chemische Industrie kann zu 60%, die Maschinenbau- und elektrotechnische Industrie zu 50% arbeiten

- Allmählicher Wiederbeginn eines demokratischen und kulturellen Lebens

- 1. Oktober: Die Schulen werden wieder geöffnet, darunter die bisherige „Höhere Bürgerschule/Oberschule“, die zum Gymnasium (anfangs nach französischem Vorbild mit 12 Schuljahren) ausgebaut wird; ab 1951 heißt es durch Stadtratsbeschluss „Sebastian-Münster-Gymnasium“

 

1946 ­

- Mehrere Professoren der neuen Mainzer Universität, die im zerbombten Mainz keine Wohnungen finden, ziehen nach Ingelheim; von ihnen, besonders vom Prorektor Prof. Adalbert Erler (1966 Ehrenbürger), gehen kräftige Impulse für ein reges kulturelles Leben im Nachkriegs-Ingelheim aus

­ - Sommer: Goethes „Iphigenie auf Tauris“ wird durch das Rheinhessische Künstlertheater (mit Sitz in Ingelheim!) auf der Freilichtbühne hinter der Burgkirche aufgeführt; Spielleitung: Hanns Niedecken-Gebhard ­

- 15. September: Erste demokratische Wahl zum Ingelheimer Stadtrat ergibt 11 Sitze für die CDU, 7 für die SPD, 4 für die DP, 2 für die KPD; ­ Dr. Georg Rückert wird vom Stadtrat am 22. September zum Bürgermeister gewählt und damit im Amt bestätigt

- ­ Dezember 1946: Gründung der Volkshochschule durch Dr. Rückert; 1947: Übernahme der Leitung durch Hans-Heinz Eppelsheimer; ­ Entnazifizierung in Ingelheim

- 1946 hat die Stadt Ingelheim 11.899 Einwohner (gegenüber 11.035 bei ihrer Gründung 1939; Stat. Landesamt)

 

1946/49 ­

- In Sporkenheim entsteht die katholische Kirche „Hl. Herz Mariä“

 

1947 ­

- 15. Januar: Der Stadtrat beschließt die Vereinigung von 1939 beizubehalten und eine nötige Straßennamenbereinigung im vereinigten Ingelheim durchzuführen; die Hermann-Berndes-Straße behält ihren Namen

- Aberkennung der Ehrenbürgerrechte für den Nazi-Gauleiter Jakob Sprenger und den Nazi-Ministerpräsidenten Ferdinand Friedrich Karl Werner sowie Dr. Werner Best.

- September: erstes Winzerfest nach dem Krieg, ab 1948 unter dem Namen „Rotweinfest“

 

1948 ­

- 5..7. Juni: dreitägiges Fest anlässlich der 1000 Jahre zurückliegenden großen Ingelheimer Synode von 948; Freilichttheater „Abendländische Passion“ von Prof. Dr. Adalbert Erler und Prof. Dr. Hanns Niedecken-Gebhard

 

1949 ­

- 28. Januar: Als Nachfolger von Dr. Rückert wird Dr. Heinz Brühne aus Hagen vom Stadtrat zum neuen Bürgermeister gewählt (BM bis 1. Oktober 1956); er tritt der SPD bei 

 

1950/60 ­

- Großer Nachholbedarf im Wohnungsbau, Schulbau und im Kanalisations- und Straßenbau; Erschließung neuer Wohngebiete, Gründung der „Ingelheimer Wohnungsgesellschaft mbH“

1950/52 ­

- Verlegung der Landwirtschaftsschule von Gau-Algesheim nach Ingelheim (Neubau in der Justus von Liebig-Straße)

1950 ­

- April: Einweihung des Sportfeldes „Im Blumengarten“ auf dem Gelände der einstigen Kahn’schen Düngemittelfabrik

- große Gewerbeschau in der alten Markthalle, in der Winzergenossenschaft und in der Pestalozzischule

- Pfingsten: Schillers „Wilhelm Teil“ auf der Freilichtbühne

- Jugendbildungswerk kommt zu der Volkshochschule hinzu

- Ingelheim hat 14.218 Einwohner (Stat. Landesamt)

 

1951

- Auf Anregung von Georg von Opel, damals Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft, wurde auf Schloss Westerhaus eine Zweigstelle dieser Gesellschaft in Ingelheim eingerichtet.

 

1952 ­

- August: Zuckmayers „Schinderhannes“ wird auf der Freilichtbühne in Anwesenheit des Autors aufgeführt; Regie: Prof. Dr. Hanns Niedecken-Gebhard

 

1954 ­

- 6. Februar: Rhein zugefroren, man konnte ihn zu Fuß überqueren

- Juli: Erstes „Hafenfest auf der Jungau“ in Frei-Weinheim

- Umwandlung der Stadtwerke in die „Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs-GmbH“ - kurz: „Die Rheinhessische“

- Betrieb der Selztalbahn wird nach Ablauf der Konzession wegen fehlender Rentabilität eingestellt

 

1955 ­

- Februar: Hochwasser überschwemmt Gemarkungsteile von Frei-Weinheim und Sporkenheim

 

1956 ­

- Musikschule kommt zur Volkshochschule hinzu

- Nachfolger des vorzeitig aus dem Dienst ausgeschiedenen Bürgermeisters Dr. Brühne wird Heinz Kühn (parteilos, bis 1966)

 

1957 ­

- Bau des Fridtjof-Nansen-Hauses für die Volkshochschule und die „Pädagogische Arbeitsstelle für Ostfragen“ (seit 1977 „Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung“); ­ Gründung der Jugendmusikschule

- Gründung des „Abwasserzweckverbandes untere Selz“ durch die Städte Ingelheim, Gau-Algesheim und die Gemeinde Großwinternheim, Bau einer Großkläranlage; heute gehören dem Verband neben Ingelheim (mit Heidesheim und Wackernheim) die Verbandsgemeinden Gau-Algesheim, Nieder-Olm und Wörrstadt an

- Erweiterungsbau des Krankenhauses

- Übernahme der Ingelheimer Zeitung durch die Allgemeine Zeitung, Mainz

 

1959

-­ Erstmals „Internationale Tage“ (jährliche Ausstellung von Boehringer Ingelheim)

 

1956/60 ­

- Umzug des Sebastian-Münster-Gymnasiums aus der Bahnhofstraße in die Gebäude einer Volksschule in der Dörrwies; in der Folgezeit mehrere Erweiterungsbauten


1960/64 ­

- Grabungen in der Saalkirche bringen die Gewissheit, dass der Ursprungsbau nicht karolingischen Ursprungs sein kann, wie es seit dem Spätmittelalter überliefert war, sondern frühestens aus dem 10. Jahrhundert stammen kann

- Erweiterung der Kirche auf die alten Abmessungen durch Wiedererrichtung des Langhauses

 

1960

- ­ Umzug der Berufsbildenden Schule aus der Pestalozzi-Schule in ein eigenes Haus in der Wilhelm-Leuschner-Straße

 

1961 ­

- Ingelheim hat 16.845 Einwohner

 

1963 ­

- Städtepartnerschaften mit Autun und Stevenage geschlossen

 

1964 ­

- Ein neuer Stadtteil Ingelheim West mit der Hundert-Morgen-Siedlung entsteht; ­ 1. November: Eröffnungsgottestdienst der Saalkirche mit Martin Niemöller

- 6. Dezember: Einweihung der evangelischen Versöhnungskirche in Ingelheim-West mit Martin Niemöller

 

1965 ­

- Schwesternwohnheim am Krankenhaus fertiggestellt

 

1966 ­

- 15. Januar: neuer Bürgermeister wird Hans Ulrich Oehlschlägel (SPD) bis 1975

- Eröffnung des Hallen- und Freibades; daneben entsteht das Sportzentrum „Im Blumengarten“

- „Kurt-Schumacher-Schule“ in Ingelheim-West fertiggestellt; angegliedert ist ein stationärer Verkehrsschulgarten

- 1. Oktober: Einrichtung eines Stadtbusverkehrs

- Aufstellung des ersten Flächennutzungsplanes

 

1967 ­

- Bau des hohen Zentrallagers von Boehringer

 

1968

- Inbetriebnahme der Autofähre Frei-Weinheim - Oestrich-Winkel ­

- Zusammenschluss mehrerer Obst- und Gemüsemärkte zur VOG (Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen)

- Beendigung des Unterrichts in der Landwirtschaftsschule, Zusammenlegung mit der Beratungsstelle Sprendlingen und Verlegung nach Bingen (1970)

 

ab 1969 ­

- Pläne für und Diskussionen über die städtebauliche Sanierung von Ober-Ingelheim

- In den Jahren 1969 bis 1975 wurde die Selz über weite Strecken (insgesamt 21,6 Kilometer) begradigt und mit einem Trapez-Regelprofil ausgebaut.

1970

- Februar: Jahrhunderthochwasser bedroht Frei-Weinheim, der Deich kann nur mit Hubschrauberhilfe gehalten werden

- Beginn einer grundlegenden Modernisierung des Hafens, der Verbreiterung und Erhöhung der Mole

- Bau der Bundesautobahn A 60 durch die Ingelheimer Gemarkung: Ingelheim bekommt zwei Autobahnanschlüsse, ist aber nun durch Eisenbahn und Autobahn geteilt

- Erster Flächennutzungsplan tritt in Kraft

- Ingelheim hat 19.753 Einwohner

 

1971

- Städtepartnerschaft mit Berlin-Kreuzberg

 

1972

- 23. April: Eingemeindung Großwinternheims; der Ort bekommt einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher - Pfingsten: erstes Eurofolk-Festival hinter der Burgkirche (bis 1986)

- 27. Oktober: Ingelheim wird zur „großen kreisangehörigen Stadt“, also mit Oberbürgermeister und erweiterten Zuständigkeiten, wie z. B. Rechtsausschuss, Bauaufsicht

- Einweihung der "Kaiser-Karl-Realschule" neben dem Gymnasium; beide werden zu einem Schulzentrum vereinigt

- Grundschule West, heute Theodor-Heuss-Schule, nimmt ihre Arbeit auf

- Anbringung einer Gedenktafel am Platz der 1938 zerstörten Synagoge

 

1973

März: Abbruch des Rinderbachtores

 

1974

- Die A 60 bei Ingelheim ist fertig gebaut

- Umgehungsstraßenbrücke bei Boehringer löst den Bahnübergang mit Schranken („Posten 25“) ab

- Oktober: Abschluss des Dreierpartnerschaftsvertrages Autun-Ingelheim-Stevenage

- 16. Dezember: Prof. Dr. Christian Rauch wird wegen seiner Forschungen in der Kaiserpfalz zum Ingelheimer Ehrenbürger ernannt

- In der Amtszeit von Hans Ulrich Oehlschlägel entstehen sechs neue Kindergärten

1976

- Neuer Oberbürgermeister wird Anno Vey (CDU, bis 1996)

- Fertigstellung des neuen Zentralmarktes der VOG auf der Rückseite des Bahnhofsgeländes (Straße: „Am Großmarkt“)

 

1977

- 1. Mai 1977: Die Volkshochschule, die Fridjof-Nansen-Akademie für politische Bildung, die Jugendmusikschule und das Jugenbildungswerk werden zu einem gemeinsamen Weiterbildungszentrum (WBZ) zusammengefasst.

 

1978 ­

- Einweihung des Kilianshauses bei der St. Remigius (Kirche hat mit St. Kilian zusammen ein Doppelpatrozinium)

- Patenschaft für das Flugkörperschnellboot S 58 „Pinguin“ der Bundesmarine, das bis zur Auflösung des Geschwaders 2002 in Olpenitz/Ostsee stationiert war

 

1979 ­

- 21. November: erster Großbrand in der VOG



1980 ­

- Ingelheim wird „Mittelzentrum“ mit erweiterten Selbstverwaltungsaufgaben

- Gründung des „Keller-Kunst-Kellers“

- neuer Generalverkehrsplan des Büros Mensebach in Mainz

- Dezember: Fertigstellung der Konrad-Adenauer-Straße mit Unterführungen unter der Eisenbahn und der Autobahn

 

1981 ­

- Ingelheim hat 24.491 Einwohner (Stat. Landesamt)

- 29. November: Weihe der neuen Kirche St. Paulus in Ingelheim-West durch Kardinal Volk

 

1982 ­

- Schließung des Jugenderziehungsheimes an der Konrad-Adenauer-Straße und Umwidmung zur zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende (ZAST)

- 29. Oktober: Indienststellung des neuen Rathauses mit Tiefgarage und den Geschäften des "neuen Marktes" - Beginn einer städtischen Zentrumsbildung, 43 Jahre nach der Gründung der Stadt

 

1982/83 ­

- Inbetriebnahme der neuen Kläranlage für den Abwasserverband „Untere Selz“

 

1983

- Altes Rathaus in Nieder-Ingelheim wird Ausstellungsort für die "Internationalen Tage"

- Aufnahme des Schulbetriebes der Sonderschule für Lernbehinderte im Neubau der Albert-Schweitzer-Schule in Frei-Weinheim

- Gründung des Deutsch-Israelischen Freundeskreises (DIF)

 

1984

- Oktober: Indienststellung des neuen großen Feuerwehrgerätehauses am Nieder-Ingelheimer Friedhof; die bisher freiwilligen Feuerwehren von Nieder- und Ober-Ingelheim werden zusammengefasst

- Partnerschaft mit San Pietro in Cariano

 

1984 ­

- Die Ingelheimer Rennruderer Michael Dürsch und Albert Hedderich kehren als Olympiasieger aus den USA zurück

 

1984/85 ­

- Verbreiterung und Erhöhung der Hochwasserdämme

 

1985 ­

- Die Stadtbücherei bezieht neue Räume an der Konrad-Adenauer-Straße

- Gründung des Ausländerbeirats (ab 2009: Beirats für Migration dn Integration)

- 8. November: Übergabe des neuen Altenzentrums im Sohl

 

1987 ­

- Gedenkveranstaltung zum Todestag des niederländischen Schriftstellers Eduard Douwes-Dekker ("Multatuli") und Gründung der Multatuligesellschaft unter der Leitung des aus Frei-Weinheim stammenden Gießener Professors Dr. Leibfried

- Boehringer Ingelheim teilt der Stadt mit, dass das Unternehmen in nächster Zeit erheblich weniger Gewerbesteuern zahlen könne; der städtische Haushalt erleidet deswegen einen Ausfall von 70% der Gewerbesteuer, was zu drastischen Sparmaßnahmen in den folgenden Jahren führte.

- Ingelheim hat 21.081 Einwohner (Stat. Landesamt)

 

1988 ­

- 25. Januar: Fertigstellung des neuen Hauses der Jugend am Bahnhof

- Einweihung des Denkmals für Sebastian Münster vor der Remigius-Kirche anlässlich seines 500. Geburtstages


1989

- Gedenkfeier zur Gründung der Stadt "Ingelheim am Rhein" 50 Jahre zuvor in einer einfachen und nachdenklichen Feier im Ratssaal, bei der der Festredner Prof. Mathy, Mainz, betonte: "Stellen wir uns der Vergangenheit, ob gelegen oder ungelegen, und arbeiten wir unter Vermeidung ihrer Fehler, Schwächen, Versäumnisse, jeder für sich und alle zusammen, für eine humanere, friedlichere Zukunft!"

- Maehler & Kaege zieht an einen neuen (und letzten) Standort gegenüber der VOG, sodass das bisherige Gelände der Fabrik gegenüber dem Rathaus für Neubauten frei wird.

- Erster Spatenstich zur Erschließung des großen Neubaugebietes "Im Herstel" und "Am Grauen Stein" im Osten von Nieder-Ingelheim für mehrere Tausend Einwohner

 

1990 ­

- Städtepartnerschaft mit Limbach-Oberfrohna/Sachsen im Jahr der Wiedervereinigung

 

1991/92 ­

- Baubeginn im Neubaugebiet „Im Herstel“ und „Am grauen Stein“

- 31. August: zweiter Großbrand in der VOG

 

1992 ­

- Gründung der Integrierten Gesamtschule "Kurt-Schumacher"

- Aufstellung einer Gedenkstele auf dem Synagogenplatz

 

ab 1993 ­

- Erneute archäologische Grabungen im Pfalzgebiet unter der Leitung von Holger Grewe führen zu vielen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und zu einer historisch-informativen Umgestaltung des Pfalzareals mit verbessertem Wohnwert für die Anlieger und mit verbesserter touristischer Erschließung

- Die "Forschungsstelle Kaiserpfalz" erlangt einen hervorragenden Ruf in der europäischen Pfalzenforschung

 

1994-2006 ­

- Aufwändige Restaurierung der Burgkirche außen und innen

 

1996 ­

- Neuer Oberbürgermeister Dr. Joachim Gerhard (CDU, bis 2012)

- Indienstnahme des Kreisverwaltungsgebäudes des Landkreises Mainz-Bingen in der Konrad-Adenauer-Straße: Ingelheim wird Kreisstadt

- Bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplanes wurde ein Neubaugebiet Im Ochsenborn eingeplant (Fortsetzung 2007 und 2015).

 

1998 ­

- Stadtrat beschließt für das Saalgebiet ein integriertes Konzept zur Denkmalpflege, zur städtebaulichen Sanierung und für den Tourismus

 

1999/01 ­

- Bau des Bahnhof-Parkhauses


2000/2002 ­

- Boehringer baut in Ingelheim ein neues gläsernes Konzern-Verwaltungsgebäude und ein hoch aufragendes Wirkstoffproduktionsgebäude

 

2002 ­

- Städtepartnerschaft mit Neiße/Nysa, Polen

- L 428 neu wird freigegeben

 

2003 ­

- 30. April: Die neue L 428 im Selztal zur Umfahrung von Ober-Ingelheim wird nach 10-jähriger Planungs- und Bauzeit eingeweiht

- Dezember Römerstraße fertiggestellt

 

2004 ­

- Eröffnung des erweiterten Museums bei der Kaiserpfalz; es dient zugleich als Besucherzentrum für den Saal mit der Kaiserpfalz

- März: Busparkplatz am Bahnhof fertig

- Juni: Wiedereröffnung des umgebauten und erweiterten Weiterbildungszentrum in Ober-Ingelheim

- Umbau und Neubau des Krankenhauses in der Trägerschaft des Hessischen Diakonievereins (2010: Trägerschaft Agaplesion)

 

2005 ­

- April: Das seit 2004 neugebaute Frei-Weinheimer Bürgerhaus an der Rheinstraße wird seiner Bestimmung übergeben; es steht an der Stelle der früheren Volksschule, deren früheres Lehrerhaus noch rechts davor an der Straße steht

- Neueröffnung des Freibades im Blumengarten, nachdem das nicht mehr zu reparierende Hallenbad abgerissen worden war

- Baubeginn einer Tiefgarage an der Friedrich-Ebert-Straße

- Griesmühlenverbindung durch die Hans-Fluck-Straße mit einem Kreisel an Bahnhofstraße und Gartenfeldstraße angebunden

 

2005 ­

- Dezember: Eröffnung des neuen Regionalbades „Rheinwelle“ (Hallenbad mit Sauna und Außengelände), das auf Gau-Algesheimer Boden in gemeinsamer Trägerschaft von Bingen und Ingelheim errichtet wurde

 

2006 ­

- Ingelheim hat 24.491 Einwohner (Stat. Landesamt)

- Fertigstellung der Römerstraße vor dem Bahnhof, Sanierung des Bahnhofsgeländes mit neuem Busbahnhof, Fahrradparkhaus „Fahr Rad!“

 

2007 ­

- 2005-2007 Gestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes mit den Grudda-Installationen und den Gründerzeithäusern

- Heftig umstritten ist die Überbauung des gesamten Geländes zwischen Bahnhof, Kreisverwaltung und Rückert-Straße zur „Neuen Mitte“; ein Bürgerentscheid, der die Erhaltung des dadurch vom Abriss bedrohten „Hauses der Jugend“ anstrebt und dadurch den Bau der Neuen Mitte blockiert hätte, scheitert knapp

- Das Mehrgenerationenhaus in Ingelheim-West wird gebaut

- Dezember: Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet Am Ochsenborn ist fertig (s. 1996 und 2015).

 

2008

- ­ Fertigstellung der islamischen Moschee „Fatih Sultan“ der türkischen Organisation DITIB im Gewerbegebiet Max-Planck-Straße, benannt nach Mehmet "dem Eroberer"

- Fertigstellung der neuen Mensa am Sebastian-Münster-Gymnasium

- Fertigstellung des Fahrradparkhauses am Bahnhof

 

2009

- Eröffnung des restaurierten Wehrmauerrundganges um die Burgkirche

- Abbruch des Postgebäudes und des Hauses der Jugend

- Bau eines Fahrradparkhauses mit 400 Stellplätzen am Bahnhof

 

2009/10 ­

- Bau des neuen Jugend- und Kulturhauses „Yellow“ und der neuen Sporthalle der TG Nieder-Ingelheim auf dem Gänsberg an der neuen Ludwig-Langstädter-Straße

 

2010

- Einrichtung des Migrations- und Integrationsbüros bei der Stadtverwaltung

- Abriss des Hauses der Jugend und Beginn der Baumaßnahmen für die „Neue Mitte“

- 5. November: Freigabe der neuen Ost-West-Umfahrung mit Brücke über die Eisenbahn

 

2011

- April: Umzug der Ingelheimer Polizei von der Bahnhofstraße in das ehemalige Gebäude von Maehler & Kaege „Am Großmarkt“

- Sondierungsgrabungen an der Remigiuskirche ergeben: Die Kirche hat eine bis weit in die Merowingerzeit (2. H. d. 7. Jhs.) zurückreichende Geschichte; ihre Vorgängerkirchen, gleichfalls aus Stein gebaut, waren größer; im Boden des Turms werden Reste eines Taufbeckens für Ganzkörpertaufen aus dem 7. Jh. gefunden, eine Knochengrube und zwei Sarkophage aus der Zeit um 1000 n. Chr.

- 3. November: Eröffnung der „Neuen Mitte“ mit dem "Sebastian-Münster-Platz"

- Ingelheim hat 24.025 Einwohner (Stat. Landesamt)

 

2012

- Neuer Oberbürgermeister wird Ralf Claus (SPD)

- 28. Februar: Einweihung der neu strukturierten Realschule Plus („Kaiserpfalz-Realschule“) auf dem Gänsberg; das Gymnasium übernimmt die bisherigen Realschulgebäude, weil es zu einem der größten in Rheinland-Pfalz angewachsen ist (2018: 1.702 Schüler/innen und 145 Lehrer/innen)

 

2013

- Der Bildhauer und Maler Klaus Prior (* 1945) stellt im April/Mai Holzfiguren, die er mit der Kettensäge geschaffen hatte, vor dem Rathaus auf und fertigt am Schwimmbad eine weitere an; die Figuren, die sich auf den Tassilo-Prozess von 788 in Ingelheim beziehen, wurden später nach Frei-Weinheim verlegt, wo sie jetzt in der Grünanlage außerhalb des Deiches stehen

- Historisches Bahnhofsgebäude wird durch die Stadt Ingelheim saniert

- Sanierung der alten Deponie von Boehringer Ingelheim Teil I (bis 2015)

- November: Stadtrat beschließt die Erarbeitung einer Fußgängerzone im Stadtzentrum

 

2014

- Karlsjahr zum Gedenken an sein Todesjahr 814 mit vielen Veranstaltungen und drei Ausstellungen

- November: Baubeginn der Kultur- und Festhalle kING

- Ingelheim hat 24.155 Einwohner (Stat. Landesamt)

 

2015

- Erste Häuser im Ochsenborn werden gebaut (s. 1996 und 2007).

- Fertigstellung des neuen großen Bürogebäudes von Boehringer Ingelheim („BI 5“ - Bi Ai faive - genannt)

- Sanierung der alten Deponie (Teil I) von Boehringer Ingelheim fertiggestellt

- Viele geflüchtete Menschen aus dem Mittleren und Nahen Osten sowie aus Afrika werden in Ingelheim aufgenommen, zuerst in der deswegen erweiterten ZAST und ein der Stadt zugewiesener Anteil auch in Ingelheim (447 Registrierungen bis 1. Januar 2018, Bericht des städt. Migrations- und Integrationsbüros)

- ab Oktober: Einzug in das neue Tassilo-Quartier

- November: In Bürgerentscheiden entscheiden sich die Bürger von Ingelheim, Wackernheim und Heidesheim für die Vereinigung

- November: Baubeginn der Mediathek

 

2015/16

- 2015: Fertigstellung des "Tassilo"-Quartiers als Ersatz für die Karlspassage

- Bau des Ebert-Karrees zwischen Gymnasium und Binger Straße

- Abriss der Gebäude des (alten) „Neuen Marktes“- Ingelheims größte Baustelle

- Beginn der Sanierung der alten Deponie (Teil II) von Boehringer Ingelheim mit Abriss und Neubau der Umgehungsstraße (geplant bis 2021)

 

2016

- 29. Februar: Vertragsunterzeichnung für die Fusion Ingelheims mit Heidesheim und Wackernheim

 

2017

- Fertigstellung der Umgestaltung des „Neuen Marktes“: eine große Kultur- und Kongresshalle („kING“, 18.8.) mit dem neuen Gebäude für das Weiterbildungszentrum (4.5.)

- Mai: Fertigstellung der Mediathek an der Friedrich-Ebert-Straße

- Fertigstellung des IBB-Hotels in der Neuen Mitte


2018

- Übernahme des Ingelheimer Krankenhauses durch die Universitätsmedizin Mainz 2018 (bis 2019)

- Einweihung der Mediathek nach Fertigstellung des Renate-Wertheim-Platzes am 18. Mai 2018

 

2019

- 2. April: Bürgerhaus Großwinternheim wird eingeweiht

- 1. Juli: Heidesheim und Wackernheim vereinen sich mit der Stadt Ingelheim am Rhein

- 18. August: Im Rahmen des Vereinigungsfestes wird der bisherige Platz mit dem schon längere Zeit nicht mehr zutreffenden Namen "Neuer Markt" in "Fridtjof-Nansen-Platz" umbenannt.

- Historische Ausstellung der Forschungsstelle Kaiserpfalz im umgebauten Alten Rathaus (jetzt: „Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus“) über die deutsche Pfalzengeschichte von den Karolingern bis zu den Staufern: „Der charismatische Ort“

- Schrittweise Fertigstellung des umgebauten Winzerkellers mit Tagungsräumen, einer Gastwirtschaft, einer Vinothek und der Touristinformation

- Oktober: Stadtratsbeschluss zu einer Erweiterung der Fußgängerzone bis zum Lavendelkreisel

- 1. November: Die "CCare AG" aus Darmstadt übernimmt von der Universitätsmedizin Mainz GmbH nach nur 15 Monaten Trägerschaft das insolvente Ingelheimer Krankenhaus. Es soll vorerst weitergeführt werden; geplant ist jedoch stattdessen der Bau eines "intersektoralen Gesundheitszentrums" im Neubaugebiet Neisser Straße in günstiger Verkehrslage.

- Ralf Claus (SPD) wird in direkter Wahl für eine zweite Amtszeit zum Oberbürgermeister wiedergewählt, seine unterlegende Gegenkandidatin Eveline Breyer (CDU) wird Bürgermeisterin; neue hauptamtliche Beigeordnete wird Dr. Christiane Döll (Grüne) aus Wackernheim; Ortsvorsteher/in in Heidesheim wird Kerstin Klein (BLH) sowie in Wackernheim Dieter Berg (FWG)

 

2020

- Ingelheim wird von der Pandemie des Coronavirus COVID-19 getroffen; wie überall viele Restriktionen; Freizeitstätten wie Fitnesscentren und Schwimmbäder bleiben monatelang geschlossen, viele kulturelle Veranstaltungen fallen aus. Es wird aber weitergearbeitet, bei Boehringer (und anderen Firmen) vieles von zu Hause aus ("Home office"), was man an der dünnen Parkplatzbelegung sieht. Die Neue Mitte ist oft menschenleer, Parkhäuser haben immer viel Platz, vor manchen Geschäften stehen Schlangen. An der Konrad-Adenauer-Straße entsteht in den Baracken der ehemaligen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber ein großes Impfzentrum des Landkreises.

- In den neuen Wohnpark "Am Gänsberg" an der Wilhelm-von-Erlanger-Straße ziehen die ersten Bewohner ein.

- Das Ingelheimer Krankenhaus muss wegen Insolvenz zum Jahresende schließen, da sich kein Investor mehr findet und die Stadt nicht noch mehr Geld hineinstecken möchte.

 

2021

- Fortsetzung der Corona-Restriktionen; Bioscientia erlebt eine explosionsartige Vermehrung der Corona-Tests und nimmt selbst Tests vor. Auch an anderen Stellen der Stadt wird getestet und geimpft, das Impfzentrum wird Ende des Jahres wieder geöffnet.

- Bezug der ersten Wohnungen am Lavendelkreisel

- Mai: Eröffnung des EDEKA-Marktes an der Bahnhofstraße

- Juni: neues Sparkassenzentrum an der Binger Straße

- Boehringer Ingelheim erzielt bei großen Umsätzen einen hohen Gewinn.

 

2022

- Beginn der Sanierung des Rathauses; Umzug der Stadtverwaltung in andere Gebäude, u.a. in die Gebäude des alten Weiterbildungszentrums

- Beendigung der Corona-Schutzmaßnahmen

 

2023

- Abriss des Gebäudes der Deutschen Bank an der Ecke Sebastian-Münster-Platz/Binger Straße; Neubau von Wohnungen mit zwei Gewerbeeinheiten

- Fertigstellung des neuen Gebäudes der Kreisverwaltung in der Konrad-Adenauer-Straße

 

 

Gs, erstmals: 28.12.19; Stand: 16.08.23