Die Bebauung Nieder-Ingelheims in französischer Zeit (Kataster 1812) - Bereich "Saal"


Autor: Hartmut Geißler




Der Bebauungsbereich im "Saal" - hier gleichfalls "Village" genannt - umfasst den Bereich der ehemaligen Pfalz, erweitert durch den südlichen Bereich, der in staufischer Zeit in den Wehrmauerring mit einbezogen wurde. Der Graben, der vor der Wehrmauer lag, lässt sich noch in allen Himmelsrichtungen deutlich erkennen, weil er größtenteils noch nicht überbaut wurde.

Die Häuser am unteren Bildrand gehören nicht mehr zum Saal, sie liegen an der Mainzer Straße.

Im Saal fällt neben dem Wort "Village" der Grundriss der verkürzten Saalkirche (ohne Langhaus) auf. Ebenfalls gut zu erkennen ist der Grundriss der unbebauten Aula Regia mit ihrer Apsis. Die Häuser am oberen Bildrand, die quer zur Flucht der Aula Regia gebaut sind, stehen z. T. auf den Fundamenten des karolingischen Nordtraktes.

Im Nordosten sieht man an der abgerundeten Randbebauung den Verlauf der karolingischen Exedra, des imposanten Halbkreisbaues.

Auffällig ist im südlichen Bereich des "Zuckerberges" die regellose, inselartige Bebauung; ob deren Grundrisse auf frühere Fundamente, etwa aus staufischer Zeit, zurückgehen, müsste erst noch erforscht werden.

Nach Osten gibt es zwar drei Wege aus dem Saal heraus, die in die heutige Straße "Auf dem Graben" münden, aber keiner von ihnen setzt sich geradewegs im Heidesheimer Weg fort, d.h. der Durchbruch der heutigen "Heidesheimer Straße" ist noch nicht geschaffen (siehe auch auf der Karte vom Oberböhl).

 

Gs, erstmals: 06.10.06; Stand: 16.04.21