Aus: Hans-Walter Klewitz, Die Festkrönungen der deutschen Könige; ergänzt
a) Otto I., zwei bis drei Mal in Ingelheim: 958, 960 (?), 965
936 Weihnacht: (Quedlinburg?), zu vermuten nach dem analogen Itinerar des Jahres 937...
937 Ostern, April 2: (Aachen?), möglich, da der König, der am 4. Februar in Allstedt urkundete (DO. I 7), noch in diesem Monat durch den Ungarneinfall zum Aufbruch in den Westen des Reiches genötigt wurde und bei der Verfolgung des Feindes bis Metz gelangte (Nr. 63b). Gesichert ist erst wieder der Aufenthalt in Mainz, Mai 23 (DO. I 8). Weihnacht: Quedlinburg, wo Otto am 20. Dezember weilt (DO. I 18), während er am 6. Januar sich in Dahlum aufhält (DO. I 19).
938 Ostern, April 22: unbestimmbar, da der König zu Beginn des Jahres einen Zug gegen Bayern unternimmt (Nr. 7580) und über seine Bewegungen bis zum Reichstag in Steele im Mai (75b) nichts Sicheres bekannt ist. Weihnacht: (Quedlinburg?), zu vermuten, da der König den Winter in Sachsen verbrachte (Nr.76h).
939 Ostern, April 14: (Quedlinburg?), zu vermuten, weil der König nach dem Sieg über die Herzöge nach Sachsen zurückkehrte und im April und Mai fast 2 Monate Merseburg belagerte (Nr. 76 m-o). Weihnacht: unbestimmbar.
940 Ostern, März 29: Quedlinburg, nach den Urkunden (Nr.79a). Weihnacht: (Quedlinburg?), zu vermuten nach dem analogen Itinerar vom Jahre 937, da der König den Winter in Sachsen verbrachte (Nr. 9280), am 7. Januar aber in Dahlum urkundete (DO. I 37).
941 Ostern, April 18: Quedlinburg, Reichsversammlung (Nr.94a). Weihnacht: Frankfurt (Nr. 102a).
942 Ostern, April 10: (Quedlinburg?), möglich, weil der König am 28. März in Magdeburg nachzuweisen ist (DO. I 46). Weihnacht: (Frankfurt?), möglich, weil Otto bald nach dem 22. Oktober mit dem westfränkischen König an der Maas zusammentraf (Nr. 11080) und am 18. Januar im hessischen Fritzlar urkundet (DO. I 54).
943 Ostern, März 26: (Quedlinburg?), möglich, weil der König von Fritzlar aus (Januar 18, vgl. oben zu 942) nach Sachsen zurückkehrte, wo er indes erst am 24. Mai in Balgstädt, südl. von Freiberg a. d. Unstrut nachzuweisen ist. Weihnacht: unbestimmbar.
944 Ostern, April 14: (Quedlinburg?), möglich, weil der König am 1. Mai in Allstedt nachzuweisen ist (DO. I 57). Weihnacht: (Quedlinburg?), möglich, weil der König den Winter in Sachsen zubrachte.
945 Ostern, April 6: (Quedlinburg?), möglich, weil auch in diesem Jahr der König zu Anfang Mai in Allstedt nachweisbar ist (DO. I 64. 65). Weihnacht: Da der König am 17. Dezember in Dornburg (DO. I 71) und am 29. in Dahlum urkundet, nimmt Nr. 128a diesen Ort als Weihnachtsresidenz, eine Annahme, die mir ebenso wenig wahrscheinlich zu sein scheint wie in den analogen Fällen von 936 und 937.
946 Ostern, März 22: (Quedlinburg?), möglich, weil der König die ganze erste Jahreshälfte in Ostsachsen zubrachte (Nr. 132ft.). Weihnacht: Frankfurt, nach den Urkunden (Nr. 143a).
947 Ostern, April 11: Aachen (Nr. 148a). Weihnacht: (Frankfurt?), möglich, weil der König hier am 25. Oktober urkundet und vor dem Frühjahr nicht nach Sachsen zurückgekehrt zu sein scheint (Nr. 157ff.).
948 Ostern, April 2: Quedlinburg, nach DO. I 98, vgl. Nr.162a. Weihnacht: Frankfurt, nach DO. I 106, vgl. Nr. 170a.
949 Ostern, April 22: Aachen (Nr. 174a). Weihnacht: (Quedlinburg?), zu vermuten wegen des analogen Itinerars der Jahre 936. 937 und 945; denn Otto urkundet im November in Frohse, am 1. Januar aber in Dahlum, vgl. Nr. 179f., wo jedoch abermals Dahlum als Weihnachtsort angesetzt ist.
950 Ostern, April 7: Quedlinburg, nach den dort am 15. und 20. April ausgestellten Urkunden DO. I. 123. 124. Weihnacht: unbestimmbar, da sowohl Quedlinburg wie Frankfurt möglich wäre, wo der König im Januar einen Hoftag hält, nachdem er in Sachsen zuletzt am 6. Dezember in Memleben nachweisbar ist, vgl. Nr. 192ff.
951 Ostern, März 30: Aachen (Nr.194a).
952 Ostern, April 18: Quedlinburg. Widukind III 10, hrsg. von Hirsch-Lohmann S.109 überliefert nur: rex... proficiscitur ... acturus proximum pascha in Saxonia... Weihnacht: Frankfurt (Nr.221a).
953 Ostern, April 3: Dortmund, weil die in Aachen [nach der Continuatio zu Regino von Prüm in Ingelheim] geplante Feier nicht stattfinden konnte, wegen der politischen Umtriebe des lothringischen Herzogs, eine Tatsache, die der höfisch gefärbte Bericht Widukinds III 14 (S. 111) zu verdecken sucht: Et cum apparatus paschalis apud Aquas fieri oporteret, comperit, quia nihil sibi dignum ibi paratum esset; maternis gaudiis et offtciis decenter curatur, regemque, quem in Francia pene perdidit, in patria magnifice recepit. Weihnacht: (Quedlinburg?), möglich, da der König den Winter in Sachsen verbrachte (Nr. 237 a).
954 Ostern, März 26: unbestimmbar, da der König in Bayern den Ungarn entgegentritt. Weihnacht: (Quedlinburg), zu vermuten, weil der König am 17. Dezember in Arnstadt nachweisbar ist (Nr.239b), am 10. Januar aber in Brüggen urkundet, DO. I 174.
955 Ostern, April 15. Otto feiert das Fest während der Kämpfe gegen die Aufständischen gemeinsam mit seinem Bruder in Bayern, vgl. Nr. 240b. Weihnacht: (Quedlinburg?), möglich, da der König am 28. Dezember in Dornburg urkundet, was deshalb in Nr.2400 als Weihnachtsort angesetzt ist.
956 Ostern, April 6: unbestimmbar, aber doch wohl in Sachsen (Quedlinburg?), da der König am 21. April in Werla urkundet (DO. I 180). Weihnacht: (Quedlinburg?), möglich, da der König am 12. Dezember in Memleben urkundet (DO. I 187).
957 Ostern, April 19: unbestimmbar. Weihnacht: in Sachsen, vielleicht in Pöhlde, vgl. Nr.255f.
958 Ostern, April 11: INGELHEIM (Nr. 259a). Weihnacht: (Quedlinburg), möglich, weil der König am 2. Dezember in Allstedt urkundet (DO. I 198).
959 Ostern, April 3: Quedlinburg, nach den Urkunden, vgl. Nr. 265a. Weihnacht: Frankfurt, vgl. Nr.274c.
960 Ostern, April 22: unbestimmbar, aber doch wohl in Franken am Rhein, so daß sich AN INGELHEIM DENKEN ließe, vgl. Nr.277a. Weihnacht: Regensburg, vgl. Nr.289a.
961 Ostern, April 7: (Quedlinburg?), möglich, weil der König am 23. April in Wallhausen urkundet (DO. I 222).
965 Ostern, März 26: INGELHEIM, vgl. Nr.372a. Weihnacht: Köln, vgl. Nr.414a.
966 Ostern, April 15: Quedlinburg, vgl. Nr.427a. 972 Weihnacht: Frankfurt, vgl. Nr.559b.
973 Ostern, März 23: Quedlinburg, vgl. 562d.
b) Otto II., zwei Mal in Ingelheim: 977, 980 (nach den Ann. Lob., MG. SS. 13 p. 234 und 235)
noch 973 Weihnacht: Utrecht
974 Ostern, April 12: Quedlinburg, Weihnacht: Pöhlde
975 Ostern; April 4: Aachen, Weihnacht: Erstein
976 Ostern, April 23: Allstedt, Weihnacht: Köln
977 Ostern, April 8: INGELHEIM, Weihnacht: Dornburg
978 Ostern, März 31: Quedlinburg, Weihnacht: Frankfurt
979 Ostern, April 20: Dortmund, Weihnacht: Pöhlde
980 Ostern, April 11: INGELHEIM, Weihnacht: Ravenna
981 Ostern, März 27: Rom, Weihnacht: Salerno
982 Ostern, April 16: Tarent
Otto III., zwei Mal in Ingelheim: 988, 993
983 Weihnacht: Aachen (Krönung Ottos III.).
984 Ostern, März 23: unbestimmbar. Weihnacht: unbestimmbar.
985 Ostern, April 12: unbestimmbar, aber in Sachsen, vgl. DO. III 28. 29. Weihnacht: unbestimmbar.
986 Ostern, April 4: Quedlinburg, vgl. oben S.80. Weihnacht: Köln, nach DO. III 30 vom 27. Dezember.
987 Ostern, April 24: unbestimmbar. Weihnacht: unbestimmbar.
988 Ostern, April 8: INGELHEIM, Ann. Hildesh. ed. Waitz p.24. Weihnacht: Köln, nach DO. III 51 vom Dezember 28.
989 Ostern, März 31: Quedlinburg, nach den Urkunden vom 5. April, DO. III 53f. Weihnacht: unbestimmbar.
990 Ostern, April 20: Mainz, nach DO. III 61 vom 21. April. Weihnacht: unbestimmbar.
991 Ostern, April 5: Quedlinburg, Ann. Quedlinb., MG. SS. 3 p.68. Weihnacht: Pöhlde, nach DO. III 77 vom 29. Dezember.
992 Ostern, März 27: Aachen, nach DO. III 88 vom 11. März. Weihnacht: Pöhlde, nach DO. III 110 vom 31. Dezember.
993 Ostern, April 16: INGELHEIM, Ann. Hildesh. p. 26, vgl. DO. III 118. Weihnacht: unbestimmbar, aber in Sachsen (vielleicht in Pöhlde? vgl. oben S. 80 Anm. 2), vgl. DO. III 141f.
994 Ostern, April 1: unbestimmbar. Weihnacht: Erstein, nach DO. III 159 vom 26. Dezember.
995 Ostern, April 21: Aachen, nach DO. III 164 vom 23. April. Weihnacht: unbestimmbar.
996 Weihnacht: Köln, Thietmar IV 27 S. 162.
997 Ostern, März 28: Aachen, nach DO. III 237. 238 vom 25. März und 6. April.
1000 Ostern, März 31: Quedlinburg, Thietmar IV 46 S.184; vgl. DO. III 351 vom 6. April; ferner oben S. 84.
Die Ingelheimer Pfalz scheint also erst nach der Jahrhundertmitte (nachweisbar ab 958) für Osterfeste benutzt worden zu sein. Daraus hat man früher geschlossen, dass die Saalkirche damals erbaut worden sei.
Wenn Feste (Ostern und Weihnachten) im damaligen Herzogtum Franken, das ungefähr den heutigen Bundesländern Rheinland-Pfalz (außer der Eifel, der Mosel und dem Hunsrück) und Hessen sowie dem nördlichen Teilen von Baden-Württemberg entsprach, gefeiert wurden, dann wurde neben Ingelheim häufiger die Pfalz in Frankfurt (bis zu zehn Mal, vor allem von Otto I.) benutzt. Quedlinburg (in Sachsen selbst, nördlich des Harzes) rangiert jedoch unter den Festorten weit an der Spitze.